1. Schokolade
Weihnachten ist die Zeit für Schokoladenvergiftungen bei Hunden. Einer Studie der Veterinärmedizinischen Giftzentrale zufolge treten 20% aller Giftaufnahmen durch Nahrung im Dezember auf. Der Anteil des für Hunde giftigen Stoffes Theobromin ist in dunkler Schokolade am höchsten, in Milchschokolade etwas weniger und in weißer Schokolade (ohne Kokosbestandteile) am wenigsten vorhanden.
2. Trauben, Rosinen, Johannisbeeren, Sultaninen
Trauben und deren Trockenformen werden in Zusammenhang mit Nierenversagen beim Hund gebracht. Der Mechanismus hinter der Vergiftung durch Trauben beim Hund ist noch unbekannt und nicht bei allen Rassen besteht ein Risiko. Tatsächlich existieren beträchtliche Unterschiede bezüglich der Anfälligkeit. In einer Studie haben Tiere beispielsweise beim Verzehr von 1kg Rosinen keinerlei Symptome aufgewiesen, während andere bereits bei einer handvollen Menge fatale Probleme entwickelten.
3. Salz
Außerhalb der Küche findet sich Salz beispielsweise im Salzteig für die Weihnachtsdekoration, Spülmaschinensalz oder Wasserenthärter. Diese führen zu einer Plasmaosmolalität, welche zur zellulären Dehydration und damit zu Erbrechen und Durchfall, neurologischen Probleme und Nierenversagen führen können. Die symptomatische Behandlung bezieht sich unterstützend auf vorsichtiges Infundieren.
4. Zwiebeln , Knoblauch, Schnittlauch, Lauch
Zwiebeln, Knoblauch und andere Lauchgewächse sind giftig für Hunde. Zwiebeln können eine hämolytische Anämie auslösen, die 12 Stunden nach Aufnahme auftritt. Charakteristisch für die Anämie ist die Bildung von Heinz Körperchen im roten Blutbild.
5. Brotteig
Der Verzehr von rohem Brotteig führt durch die Fermentierung von Hefe zu zweierlei Problemen: zum einen verursacht der aufgehende Teig eine Ausdehnung im Magen, zum anderen führt es zu Vergiftungserscheinungen durch die Produktion von Ethanol. Die Behandlung erfordert eine wiederholte Spülung des Magens, insbesondere wenn kein produktives Erbrechen statt findet.
6. Verschimmeltes Essen
Der Verzehr von verschimmeltem Essen führt zu einem Zustand, der sich tremorgene Mykotoxis nennt.
Die klinischen Symptome dieser Vergiftungsform beginnen typischerweise 30 Minuten bis 3 Stunden nach Aufnahme. Diese beinhalten anfallähnliche Zustände, Hypersalivation, starkes hecheln, Fieber und Nystagmus.
7. Avocado
Berichte über die Toxizität von Avocado variieren. Persin, welches in den Blättern unreifer Früchte und Samen der Avocado vorkommt, ist potentiell giftig. Letztlich sind Erbrechen und Durchfall Hauptsymptome und nur bei Aufnahme der unreifen Frucht zu erkennen. Unterstützende Infusionstherapie oder Probiotika sollten in Erwägung gezogen werden. Die größte Sorge macht der Avocadokern, der zu einem Darmverschluss führen kann.
8. Xylit
Da Hersteller bemüht sind, Ihre Produkte zuckerreduziert herzustellen, kommt Xylit als Zuckerersatz immer häufiger zum Einsatz, so z.B. in Kaugummi, Erdnussbutter, Eiscreme, oder Zuckerstangen. Diese künstliche Süßung ist ein potentieller Stimulator zur Insulinfreisetzung und somit in der Lage eine rapide Hypoglykämie hervorzurufen. Außerdem wurde Xylit auch mit Leberschäden in Verbindung gebracht, wenn auch hier der genaue Vorgang noch unbekannt ist. Die Veterinärmedizinische Giftzentrale empfiehlt zur Behandlung bei jeglicher Aufnahme über 50mg/ kg Blutuntersuchungen der Glukose und Leberenzyme alle 2 Stunden über mindestens 12 Stunden.
9. Alkohol
Genau wie beim Menschen führt Alkohol zu Störungen des ZNS. Einmal eingenommen treten die ersten Symptome innerhalb der ersten zwei Stunden auf. Insbesondere Katzen mögen den Geschmack von sahnigen Likören. 1-2ml/ kg können Vergiftungserscheinungen hervorrufen, 5-8ml/ kg sind bereits tödlich. Symptomatische Therapien sind in den meisten Fällen geeignet.
10. Makadamia Nüsse
Der Mechanismus hinter einer Makadamia Nuss Vergiftung ist noch unbekannt, betrifft aber in erster Linie Hunde. Klinische Symptome sind Erbrechen und abdominale Schmerzen, Muskelzittern, Schwäche und Hyperthermie. Die symptomatische Behandlung bezieht sich auf eine Dekontamination des Magens, Infusionen und Muskelrelaxantien wenn nötig. Mit der geeigneten Therapie ist eine gute Prognose gegeben.
Das waren die Top 10 der giftigen Nahrungsmittel für Hunde. Es ist relativ einfach, diese Sammlung um weitere zehn Lebensmittel zu erweitern. Die weiter aufgeführten sind ebenfalls gefährlich für Hunde/Haustiere…
- Koffein und Kaffeesatz
- Fettige Nahrung insbesondere Truthahnhaut und Speck
- Aprikosen, Kirschen, Pfirsiche
- Lakritz
- Protein Riegel, Molkerei Produkte
- Maiskolben (nicht direkt giftig, aber können zu Verschlüssen führen)
- Rohe Kartoffeln
- Hopfen
Also ist Weihnachtsessen schlecht für Hunde?
Während die meisten Haustierbesitzer Ihre vierbeinigen Freunde bei Festlichkeiten miteinbeziehen möchten, ist vor allem das Weihnachtsessen sehr gefährlich für Hunde. Zwiebeln und Truthahnhaut, Weihnachtspudding und Schokolade sind nur einige Beispiele, die das Weihnachtsessen als „Nicht-Hunde-Freundlich“ gestalten. Daher ist es wichtig, dieses Wissen den Besitzern nahezulegen, um unsere Haustiere glücklich und gesund zu halten und gleichzeitig die Fälle außerhalb der Sprechzeiten zu reduzieren.